Der Druck auf Facebook nimmt zu, nachdem immer mehr Details über den Abfluss von Daten an die umstrittene Datenanalysefirma Cambridge Analytica bekannt werden. Cambridge Analytica soll mit diesen Daten Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl, das britische Brexit-Referendum und andere Abstimmungen genommen haben. 50 Millionen Facebook-Profile sollen dabei eine Rolle gespielt haben. Die Daten waren vorgeblich für Forschungszwecke angefragt worden, weshalb Facebook die Daten herausgegeben hat. Wie jetzt vom Whistleblower Christopher Wylie behauptet, wurden diese Daten dann widerrechtlich weitergegeben. Facebook hat daraufhin versichert die Datenlöschung eingefordert zu haben. Dies sei aber nur halbherzig geschehen und nicht ausreichend kontrolliert worden, so Wylie. Facebook hat daraufhin eine Forensik-Firma beauftragt den Verbleib der Daten zu erforschen. Auch der Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist mittlerweile persönlich in die Geschehnisse involviert, da er vom amerikanischen Senat einen öffentlichen Brief erhalten hat, der einen umfangreichen Fragenkatalog zu den Vorgängen um Cambridge Analytica enthält. Der Senat erwartet von Zuckerberg Antworten.
Die Ereignisse könnten Facebook teuer zu stehen kommen. Ende 2011 hatte sich das soziale Netzwerk strengen Datenschutzregeln unterworfen. Benutzer müssen sich seitdem explizit einverstanden erklären, wenn ihre Daten über die Vorgaben ihrer Datenschutzeinstellungen hinaus verbreitet werden. Die US-Handelsaufsicht FTC kommt zu dem Schluss, dass diese Datenschutzversprechungen durch Facebook gebrochen wurden. Ein Verstoß kann pro Einzelfall mit bis zu 40.000 US-Dollar geahndet werden, was bei 50 Millionen Benutzerdaten eine Summe von 2 Billionen US-Dollar ausmachen würde. Auch wenn diese Geldstrafe unwahrscheinlich ist, könnte die Strafe gegen Facebook sehr hoch ausfallen. Abhängig davon, was die Untersuchungen und Ermittlungen ergeben, könnte Facebook gegen US-amerikanische und europäische Gesetze verstoßen haben.
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